Vorteile eines strukturierten RFX-Sourcing-Prozesses
Der gezielte Einsatz von RFI, RFQ, RFP und E-Auctions ermöglicht es, den Beschaffungsprozess strategisch zu steuern und Complience-sicher zu dokumentieren. Das bringt zahlreiche Vorteile für Unternehmen, die ihre Einkaufs- und Ausschreibungsstrategien im E-Sourcing optimieren möchten:
Bessere Entscheidungsgrundlage: Systematischer Vergleich und fundierte Auswahl von Angeboten
Maximale Transparenz: End-to-End-Sichtbarkeit im gesamten Einkaufsprozess
Kosteneinsparungen & Qualitätssteigerung: Höherer Lieferantenwettbewerb sorgt für bessere Konditionen
Strategische & operative Vorteile: Während RFPs die langfristige Beschaffungsstrategie unterstützen, optimieren RFQs den operativen Einkauf durch mehr Effizienz
RFX-Typ
Zweck
Typische Anwendung
Kriterien
RFI (Request for Information)
Marktanalyse & Lieferantenfindung
Zur Identifikation potenzieller Anbieter und Lösungen
Qualität, Leistungsportfolio, Technologie
RFQ (Request for Quotation)
Preis- & Angebotsanfragen
Bei klar definierten Anforderungen und Fokus auf Kosten
Preis, Lieferzeit, Verfügbarkeit
RFP (Request for Proposal)
Komplexe Ausschreibung
Wenn neben dem Preis auch Qualität und Leistung entscheidend sind
Technische Spezifikation, Servicequalität
E-Auctions
Dynamische Preisverhandlung
Für Echtzeit-Wettbewerb zwischen Lieferanten um den besten Preis
Preis, Wettbewerbsfähigkeit
Prozessschritte im RFX-Sourcing
Ein effizienter RFX-Sourcing-Prozess besteht aus mehreren Schritten, die je nach Beschaffungsstrategie flexibel kombiniert werden. Während einfache Bedarfe nur einzelne Schritte durchlaufen, werden komplexe Ausschreibungen vollständig abgebildet. Durch den Einsatz einer digitalen E-Sourcing-Lösung lassen sich viele der traditionellen Herausforderungen, wie Medienbrüche, manuelle Dateneingaben oder Intransparenz reduzieren.
Bedarfsanalyse – die richtige Basis schaffen
Bei der Bedarfsanalyse gehen Unternehmen sehr unterschiedlich vor – je nach Struktur, Branche und Digitalisierungsgrad. Grundsätzlich lassen sich verschiedene Ansätze zur Bedarfsspezifikation unterscheiden:
- Strukturiertes Bedarfsmanagement über BANFen
In Unternehmen mit hohem Einkaufsvolumen erfolgt die Bedarfserfassung häufig über Bestellanforderungen (BANFen) in ERP-Systemen wie SAP. Dies sorgt für eine transparente Erfassung und Genehmigungsprozesse sowie eine nahtlose Weiterleitung in den Beschaffungsprozess. Dies erfordert jedoch präzise Dateneingaben und kann kurzfristige Bedarfsdeckungen verzögern. - Dezentrale Bedarfsmeldung ohne standardisierte Prozesse
Bedarfsmeldungen erfolgen oft parallel auch formlos per E-Mail. Dies ermöglicht schnelle Reaktionen, führt aber oft zu fehlender Transparenz, ineffizienten Beschaffungen und höheren Kosten durch Umgehung von Rahmenverträgen und Angebotsvergleichen. - Spezifikationsfreigabe durch Fachabteilungen
Besonders in technischen oder spezialisierten Bereichen (z. B. IT, Anlagenbau) definieren die Fachbereiche oft selbst die Anforderungen und übergeben sie an den Einkauf. In manchen Fällen werden Anforderungen überdimensioniert oder auf spezifische Anbieter zugeschnitten, ohne alternative Marktoptionen zu berücksichtigen. Dies kann zu höheren Kosten führen und den Wettbewerb einschränken.
Marktsondierung – die Lieferantenbasis schaffen
Die RFI-Anfrage dient dazu, erste Marktinformationen über potenzielle Lieferanten, deren Leistungsvermögen und Kompetenzen zu sammeln. Unternehmen setzen diesen Prozess ein, wenn sie einen neuen Markt erschließen oder herausfinden möchten, welche Anbieter bestimmte Anforderungen erfüllen können. Eine RFI-Anfrage ist eine strategische Vorstufe im Beschaffungsprozess und liefert die Eintscheidungsgrundlage, ob eine einfache Preisanfrage (RFQ) oder eine strategische RFP-Ausschreibung sinnvoll ist.
- Lieferantenbenchmarking: Unternehmen vergleichen potenzielle Anbieter hinsichtlich Qualität, Innovationskraft oder Nachhaltigkeitskriterien, um langfristige Partner für strategische Beschaffungen zu identifizieren.
- Risikomanagement: Durch die frühzeitige Analyse von Lieferantenstrukturen lassen sich Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern reduzieren und alternative Beschaffungsquellen aufbauen.
- Kostenoptimierung: Die RFI hilft, Preistrends und alternative Beschaffungslösungen zu identifizieren, um bei nachfolgenden Ausschreibungen bessere Verhandlungspositionen zu erzielen.
- Innovationsbeschaffung: Besonders in technologiegetriebenen Märkten nutzen Unternehmen die RFI, um neue Lösungen und potenzielle Entwicklungspartner frühzeitig zu evaluieren.
Effiziente Preisermittlungen
Wird eine schnelle, präzise Preisinformation benötigt, kommt der RFQ-Prozess zum Einsatz. Die Spezifikation des Bedarfs ist eindeutig, sodass Anbieter direkt vergleichbare Angebote einreichen können.
RFQ werden in unterschiedlichen Kontexten eingesetzt:
- Operative Beschaffung: Wenn wiederkehrende, standardisierte Produkte oder Dienstleistungen zu möglichst günstigen Konditionen beschafft werden müssen, ermöglichen RFQs eine effiziente Angebotsabfrage ohne aufwendige Ausschreibungsverfahren.
- Ad-hoc-Beschaffung: Bei kurzfristigen, unvorhergesehenen Bedarfen, die schnell gedeckt werden müssen, bietet ein RFQ eine pragmatische Lösung, um in kurzer Zeit wettbewerbsfähige Angebote einzuholen
- Lieferantenoptimierung & Kostenreduzierung: Unternehmen nutzen RFQs, um bestehende Lieferanten zu benchmarken und alternative Anbieter zu identifizieren, die bessere Konditionen oder schnellere Lieferzeiten bieten.
- Eilbeschaffungen & Notfälle: In Situationen, in denen eine schnelle Reaktionsfähigkeit gefordert ist – etwa bei plötzlichem Ausfall einer Produktionsmaschine oder bei kurzfristigem Bedarf an Ersatzteilen – sorgt ein RFQ für eine strukturierte, aber dennoch schnelle Preisermittlung.
Komplexe Beschaffung strukturieren
RFPs werden eingesetzt, wenn nicht nur der Preis, sondern auch qualitative und leistungsbezogene Kriterien in die Lieferantenauswahl einfließen. Besonders bei Dienstleistungen oder maßgeschneiderten Lösungen müssen Anbieter detaillierte Informationen zu ihren Leistungen, Prozessen und technischen Spezifikationen liefern.
- Flexible Ausschreibungsstrukturen
Über RFPs werden unterschiedlichste Bedarfe ausgeschrieben – von technischen Anlagen über IT-Dienstleistungen bis hin zu Beratungsleistungen. Da jede Warengruppe spezifische Anforderungen hat, sollte die Ausschreibung sowohl klare Spezifikationen als auch offene Lösungsvorschläge ermöglichen. Eine modulare Struktur mit anpassbaren Kriterien und separaten Bewertungslogiken für verschiedene Leistungskategorien erleichtert den Vergleich. - Anbietereinbindung im Ausschreibungsprozess
In komplexen Projekten kann es erforderlich sein, mit Lieferanten iterativ an der finalen Lösung zu arbeiten. Dies stellt sicher, dass alle technischen Anforderungen präzise abgestimmt werden, erhöht aber auch die Komplexität. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Einkauf und Fachabteilungen sowie klare Bewertungskriterien erleichtern eine fundierte Entscheidung. - Risikomanagement & Compliance
Neben finanzieller Stabilität und Lieferfähigkeit spielt auch die Einhaltung von Compliance-Vorgaben eine zentrale Rolle. Revisionssichere Dokumentation, transparente Vergabeentscheidungen und klare Audit-Trails sind essenziell, um rechtliche Anforderungen zu erfüllen und Manipulationen oder Vergabefehler zu vermeiden.
Strukturierte Angebotsbewertung
Die Bewertung der eingegangenen Angebote ist ein zentraler Schritt im Ausschreibungsprozess. Monetäre und nicht-monetäre Kriterien kommen bei komplexen Vergaben zusammen. Da Angebote oft in unterschiedlichen Formaten und Detaillierungsgraden vorliegen, kann der Vergleich schwierig sein. Eine manuelle Sichtung und Gewichtung ist zudem nicht nur zeitaufwendig, sondern verlangsamt den Entscheidungsprozess.
Damit die Angebotsbewertung effizient und nachvollziehbar erfolgt, sind zwei Aspekte unerlässlich:
- Aufgabe des Preisspiegels:
Ein Preisspiegel schafft Transparenz, indem alle eingegangenen Angebote in einer strukturierten Übersicht dargestellt werden. Er ermöglicht nicht nur einen schnellen Preisvergleich, sondern auch das Durchspielen verschiedener Preisszenarien, um langfristige Kosteneffekte oder unterschiedliche Vergabestrategien zu analysieren. - Objektive Bewertungskriterien:
Neben dem Preis müssen auch qualitative Aspekte strukturiert bewertet werden. Bewertungsmatrizen und Nutzwertanalysen helfen, nicht-monetäre Faktoren wie Servicequalität oder Nachhaltigkeit nachvollziehbar zu gewichten. Scoring-Modelle ermöglichen eine objektive Gewichtung verschiedener Kriterien, reduzieren den Zeitaufwand und sorgen für eine transparente Entscheidungsgrundlage.
Dynamische Preisverhandlungen in Echtzeit
E-Auctions ermöglichen eine effiziente, transparente und wettbewerbsintensive Preisfindung, indem Lieferanten in einer Live-Auktion direkt gegeneinander antreten, um das beste Angebot abzugeben. Im Gegensatz zu klassischen, oft langwierigen Verhandlungsprozessen erfolgen Preisverhandlungen hier in Echtzeit, wodurch Unternehmen schnellere und bessere Einkaufskonditionen erzielen können.
Damit E-Auctions optimal eingesetzt werden, sind zwei Aspekte besonders wichtig:
- Verschiedene Auktionsformate
Je nach Ausschreibung und Warengruppe können unterschiedliche Auktionsmodelle genutzt werden. Während bei standardisierten Produkten eine Reverse Auction sinnvoll ist, bei der sich Lieferanten gegenseitig unterbieten, eignen sich für Spezialleistungen auch Holländische oder Japanische Auktionen, die mit fallenden Preisen oder festen Bietschritten arbeiten. Die Wahl des richtigen Formats entscheidet über den Erfolg der Auktion. - Markttransparenz & dynamische Preisgestaltung
E-Auctions fördern den direkten Wettbewerb zwischen Lieferanten und sorgen für höhere Transparenz über aktuelle Marktpreise. Im Gegensatz zu klassischen Ausschreibungen, bei denen Lieferanten nur ein einmaliges Angebot abgeben, können sie ihre Preise in Echtzeit strategisch anpassen. Dies führt oft zu besseren Konditionen für den Einkauf und einer faireren Preisbildung.
Revisionssichere Dokumentation und ERP-Integration
Nach der Entscheidung wird der beste Anbieter ausgewählt und die Vergabe revisionssicher dokumentiert. Dabei können neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis auch langfristige strategische Ziele oder Nachhaltigkeitskriterien eine Rolle spielen.
Eine revisionssichere Vergabe setzt voraus, dass alle Entscheidungsgrundlagen nachvollziehbar dokumentiert sind. Manuelle oder unstrukturierte Prozesse, wie E-Mail-basierte Ausschreibungen, bergen Compliance-Risiken und erschweren spätere Audits. Digitale Ausschreibungsplattformen bieten automatische Protokollierung, sodass alle Schritte lückenlos erfasst und rechtssicher gespeichert werden.
Die nahtlose Integration in ERP-Systeme wie SAP stellt sicher, dass alle relevanten Daten direkt in die Bestellprozesse überführt werden und Medienbrüche vermieden werden.
Anforderungen an ein effizientes RFX-Management
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Die Vielfalt der Bedarfe in Unternehmen erfordert ein flexibles RFX-Management, das sich an unterschiedliche Anforderungen anpassen lässt. Ob einfache Preisanfragen (RFQ) oder komplexe Angebotsanfragen (RFP) – ein gutes System muss in der Lage sein, alle Szenarien abzudecken.
- FUTURA deckt alle RFX-Typen ab (RFI, RFP, RFQ) und integriert weiterführende E-Auctions
- Skalierbar für kleine und große Ausschreibungen.
- Abbildung branchenspezifischer Anforderungen
Transparenz und Nachvollziehbarkeit
Ein effizientes RFX-Management muss sicherstellen, dass alle Schritte im Beschaffungsprozess transparent und nachvollziehbar sind. Dies beginnt mit der klaren Definition von Anforderungen und setzt sich in der strukturierten Bewertung von Angeboten fort. Transparenz sorgt nicht nur für bessere Entscheidungen, sondern ist auch essenziell, um Compliance-Vorgaben einzuhalten.
- Klare und vollständige Spezifikationen im RFX-Sourcing-Prozess.
- Strukturierte Vergleichsmöglichkeiten für Angebote.
- Revisionssichere Dokumentation aller Schritte.
Effizienz durch Automatisierung
Automatisierung ist ein entscheidender Faktor, um Prozesse zu beschleunigen, manuelle Tätigkeiten zu reduzieren und Fehler zu vermeiden. FUTURA sorgt an gezielten Punkten im Sourcing-Prozess für die erforderliche Datenqualität – und schafft so Freiräume für strategische Aufgaben.
- KI-gestützte Bedarfsspezifikation verhindert unklare Anfragen & standardisiert Ausschreibungen.
- Automatisierte Auswertung und Angebotsanalyse in Echtzeit.
- Integration in bestehende ERP-Systeme wie SAP S/4HANA für durchgängige Prozesse.
Intuitive Bedienbarkeit und Benutzerfreundlichkeit
Ein System kann nur dann erfolgreich genutzt werden, wenn es intuitiv bedienbar ist. FUTURA überzeugt durch eine moderne Benutzeroberfläche, die alle Beteiligten – Bedarfsträger, Einkäufer und Lieferanten – unterstützt, effektiv zu arbeiten.
- Intuitive Benutzeroberfläche für schnelle Einarbeitung ohne langes Onboarding
- Einfache Integration von Lieferanten und Kommunikation sorgt für höhere Beteiligung und mehr Wettbewerb
- Mehr Angebote für eine bessere Entscheidungsgrundlage